Sunday, October 29, 2006

"Ben Affleck" kann kochen

Ich ließ Jim am Bett festgebunden und beeilte mich, nochmal unter die Dusche zu kommen. (Festgebunden? Ja, warum, steht in seinem Blog...)
"HEY!", rief es hinter mir her.
"Was denn?", fragte ich mit einem breiten Grinsen aus dem Badezimmer heraus.
"Mach mich wenigstens schonmal los!"
Als Antwort stellte ich die Dusche an.
"GREG! Das ist...entwürdigend!"
Ich stellt die Dusche wieder aus und lugte um die Ecke. "Entwürdigend? Eher...ziemlich sexy...Und überaus verführerisch...Wollen wir nicht doch noch absagen?"
James schüttelte den Kopf und zerrte an der Krawatte.
Also tappte ich zurück ins Bad und duschte erstmal in aller Ruhe.

Als ich in meinem Bademantel zurück ins Schlafzimmer kam, verdrehte James angenervt die Augen. "Belieben der Herr, auch mal wiederzukommen?"
Ich machte ihn los und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Sei nicht böse...war nur Spaß."
James richtete sich auf. "Ja, ich fands auch total komisch...Warte nur, bis wir wieder hier sind!"
Ich sah ihm nach, als er ins Bad stapfte. "Ist das ein Versprechen oder eine Drohung?", rief ich hinter ihm her, bekam aber nur ein Knurren zur Antwort.
Also wandte ich mich gutgelaunt dem Kleiderschrank zu und zog meine neuen Sachen heraus, die ich mir gestern Mittag gekauft hatte, als ich heimlich zwischendurch das PPTH verließ.
Ein dunkler Anzug mit Weste und ein rosa Hemd. (Hey! Rosa Hemden sind in, okay?!) In Gedanken an James hatte ich das Zeug auch schon mit Weichspüler gewaschen, zusätzlich sprühte ich mir etwas von meinem Halston Z-14 an. Ich hatte keine Ahnung, ob James das mochte, aber es war das einzige, was ich hatte.
Dann ging ich ins Wohnzimmer, um dort bei einer Runde Spongebob auf James zu warten.

Er fönte sich wieder mal eine halbe Ewigkeit und ich sah auf die Uhr. Mittlerweile würden wir ungefähr eine Viertelstunde zu spät kommen. Was solls, dachte ich und goß mir einen Fino ein. Schließlich verstummte der Fön, ich hörte ein Sprühen (nahm er etwa Haarspray?) und dann rumpelte es am Schrank - wahrscheinlich legte er sich seine Klamotten raus. Ich musste grinsen und seufzte. Er war zu schnuckelig um wahr zu sein.

"Okay, von mir aus können wir!"
Ich schaute über die Schulter zurück und klappte den Mund zu. James trug wieder eine schwarze Hose, ein anthrazitfarbenes, leicht changierendes Hemd, wie üblich eine Krawatte (auch schwarz) und hatte sein Jacket über die Schulter geworfen.
"Umpf", entfuhr es mir bloß und ich stand auf.
James pfiff leise durch die Zähne. "Meine Güte...Greg...Du siehst...toll aus!"
Ich räusperte mich, "Dito...", und zog mein Sakko über.
Auf dem Weg zur Tür zog James mich am Ärmel zurück und deutete auf meine Schuhe.
"Du wirst diesen grandiosen Anblick nicht mit Sneakern zerstören! Auch, wenn sie schwarz sind!"
Ich rollte die Augen und seufzte. "James...ich kann in Sneakern aber am besten laufen."
"Du kannst in gar keinen Schuhen gut laufen!", schoss James trocken zurück und schwenkte meine schwarzen Schnürschuhe. "Die hier, oder ich schlafe auf der Couch..."
"Das ist Nötigung..."
"Nein...das ist eine Option!"
Ich schloss kurz die Augen, seufzte tief und humpelte mit den Schnürschuhen zum Sofa zurück um sie dort anzuziehen.
"Ich bekomme dich schon noch erzogen", grinste James und ich streckte ihm trotzig die Zunge heraus.

Ich war grade fertig, als das Taxi auch schon vor der Tür hupte. (Natürlich ein Taxi! Was für eine blöde Frage! Wer sollte sich denn opfern und nichts trinken?)
Als James die Tür abschloss und ich grade schon die Tür des Taxis öffnete, kam mal wieder unsere Nachbarin (unsere? Oh mein Gott...wie das klingt...) mit ihrem fetten Mops vorbeispaziert.
"Sie beide sehen aber gut aus heute Abend!"
Verdutzt starrte ich sie an.
"Hrm...danke.."
James lächelte ihr freundlich zu und wünschte ihr einen schönen Abend.
"Was ist denn mit der los? Hat das FBI ihr eine Gehirnwäsche verpaßt oder wurde sie geblitzdingst?", fragte ich ihn fassungslos.
Er hob die Schultern und grinste. "Ich weiß auch nicht...sie war gestern schon so nett..."
Wahrscheinlich noch ein Alien-Entführungsopfer...genau wie mein Vater. Chase, ich glaube, die Körperfresser sind mitten unter uns!
Auf der Fahrt legte James seinen Arm um mich und es wurde wohlig warm in mir. Ich lehnte mich an ihn und freute mir insgeheim ein Loch in den Bauch, dass er sich an den neugierigen Blicken des Fahrers gar nicht störte.

Ganze zwanzig Minuten zu spät klingelten wir schließlich bei Louis. Er öffnete und starrte mich mit offenem Mund an.
"Nabend...", meinte ich bloß und James grinste ihm zu.
"Ähm...hallo, Ihr beiden. Schön, dass Ihr da seid."
Er schüttelte James die Hand und umarmte mich eine Spur zu lang, was dem Ben-Affleck-Verschnitt, der mit verschränkten Armen im Wohnzimmer stand, nicht entging.
Ich hatte das so satt...
Trotzdem kam er freundlich lächelnd auf uns zu.
"Guten Abend, ich bin Brandon!"
Wir schüttelten uns die Hände. "Gregory..." "James."
Er schaute sich zur Küche um. "Nun, ich bin noch nicht ganz fertig...es ist immer etwas schwierig, sich in einer fremden Küche zurechtzufinden. Setzen Sie sich doch schonmal..."
Er schien sich jedenfalls schon ziemlich zu Hause zu fühlen bei Louis, wenn er schon den Gastgeber spielte. Aber hey, immerhin war er es auch, der gekocht hatte.
"Wollt Ihr schonmal was trinken?", fragte Louis und schwenkte eine Flasche Portwein.
Ich nickte begeistert und Jim stubste mich in die Seite. "Suffkopp", flüsterte er mir zu, lächelte mich aber zärtlich an.
Louis sah den Blick und schlug kurz die Augen nieder, bevor er uns geschäftig eingoß.

Nachdem ich den ersten Schluck genommen habe, raunte ich James zu "Ich hoffe, es gibt kein Curryhühnchen..."
Er verschluckte sich leicht an seinem Port und schüttelte den Kopf. "Sicher nicht..."
"Es kann losgehen", rief Brandon auch schon aus der Küche und begann, die Vorspeise aufzutischen, die ziemlich nach Frühlingsrollen aussah. Ich war zufrieden und humpelte zum Esstisch herüber.
"Gibt es eine Sitzordnung?", fragte ich. Brandon sagte "Nein" und wisperte mir dann zu "Solange ich neben Louis sitzen kann..."
"Hey, kein Ding!", flüsterte ich zurück, setzte mich und klopfte auf den Stuhl neben mir.
"Kommst du, Honighase?"
Louis hustete und James setzte sich neben mich. "Aber sicher, Schatz..."
Brandon reichte uns allen einen Pflaumenwein und prostete uns dann zu. "Also dann...auf einen netten Abend. Louis hält große Stücke auf Sie beide und wollte unbedingt, dass ich Sie kennenlerne..."
"Wie wäre es dann mit einem du?" schlug James vor. Er ist einfach zu freundlich...

Die Vorspeise war wirklich gut und verlief mit allgemeinem Geplänkel über unsere Arbeit. Brandon war Anwalt und bat, sich Anwaltswitze zu ersparen. Leider kannte er einige unsagbare Chuck-Norris-Witze Marke Chase...
Es war schwer zu übersehen, wie sehr er sich um Louis bemühte - augenscheinlich hatte es ihn schwer erwischt. Und auch, wenn Louis mir immer noch ab und an sehnsüchtige Blicke zuwarf, schien er auch nicht gänzlich abgeneigt.
Am meisten gefiel mir, dass James jedes Mal, wenn er einen solchen Blick bemerkte, mir entweder kurz durch die Haare strich, den Arm um mich legte oder deutlich sichtbar mein Knie drückte.

Nach der Vorspeise hatte Brandon noch in der Küche zu tun und ich zog eine Zigarre aus der Innentasche meines Sakkos und ging hinaus auf den Balkon. James folgte mir.
"Ein bißchen siehst du aus, als wolltest du zur Snooker-Meisterschaft...", grinste er mich an.
Ich schwenkte meinen Stock. "Meinen Queue habe ich schon dabei!"
"Ich auch..."entgegnete James, trat auf mich zu und küsste mich langanhaltend und intensiv, so dass ich mir wieder sehnlichst wünschte, mit ihm zu Hause zu sein.
Louis gesellte sich zu uns und räusperte sich leise.
James legte den Arm um mich und drückte mich an sich.
"Ihr...passt wirklich gut zusammen", meinte Louis zögerlich. "Ich...freu mich für Euch," fügte er mit einem leicht traurigen Seitenblick auf mich hinzu.
"Danke, das ist sehr nett von dir", antwortete James. "Nun, du hast hier ja offensichtlich einen sehr interessierten Verehrer..."
Louis lächelte schüchtern. "Mhm...das stimmt..."
Ich grinste. "Vielleicht sollten wir dann nicht allzu lange bleiben, was? Oder übernachtet er nicht hier?"
Louis wurde rot. "Ähm...das hatte er nicht vor."
Ich zuckte die Achseln. "Heisst nichts...ich hatte vor ein paar Tagen auch nicht vor, James in seinem Büro zu sagen, dass ich ihn liebe..."
"Aaaach, Schatz", seufzte James und drückte mich feste an sich.
In dem Moment wurden wir auch schon reingerufen.

Das Hauptgericht war thailändisch und recht scharf - einfach lecker! Zuvor bekamen wir einen Reisschnaps gereicht und futterten zufrieden und bei netten, aber belanglosen Unterhaltungen, was ich nach dem Essen zu ändern gedachte.
Die obligatorische gebackene Banane mit Honig bildete den Abschluß und wir zogen mit Weingläsern in der Hand zum Wohnzimmertisch um, während Louis Spülmaschine den Abwasch erledigte.
"Ich wüsste noch was, das ich gerne mal mit Honig probierte", wisperte ich James zu und bekam mal wieder einen Schag auf den Hinterkopf.

"Nuuuun?", beugte ich mich vor. "Wie steht es denn nun mit Euch beiden?"
"Ähm...Was meinst du?", fragte Brandon.
James verdrehte die Augen und ahnte Böses.
"Naja", machte ich eine Handbewegung, die Louis und Brandon einschloss. "Hier brennt doch die Luft..."
Beide wurden rot.
"Du bist ziemlich direkt!", meinte Brandon, als er sich gefangen hatte.
Grinsend lehnte ich mich zurück in James' Arm, der mich schon erwartete. "Dafür bin ich wohl bekannt..."
Ich nahm einen weiteren Schluck Wein. "Also?"
Louis schaute unbehaglich zur Seite, aber anscheinend hatte ich Brandon angespornt.
"Tja...also...ich denke, Louis hat bereits gemerkt, dass ich...Interesse habe..."
"Hab ich das?", fragte der zurück.
Brandon legte kurz den Arm um ihn. "Das dachte ich zumindest."
Und wieder einen Stein ins Rollen gebracht...
Wir schauten diskret zur Seite, als er sich vorbeugte, um Louis zu küssen, der ziemlich perplex war, aber augenscheinlich sehr zufrieden.
"Wenn die Welt mich nicht hätte", flüsterte ich James zu.

"Sag mal...hast du in der Hinsicht Erfahrung?", wandte ich mich dann mit einem interessierten Lächeln an Brandon.
"Hm...etwas", entgegnete er.
"Wunderbar! Ich hätte da ein paar Fragen!"
Jetzt sollte der lustige Teil des Abends beginnen. Zu meiner Enttäuschung wollte Brandon meine Fragen auf dem Balkon besprechen, aber einem Menschen den Abend peinlich zu gestalten war besser als gar keinem.
Ich zündete mir meine Zigarre wieder an und blies einen Kringel in die Luft.
"Nun, um ehrlich zu sein sind James und ich erst einige Tage zusammen. Und keiner von uns beiden hat Erfahrungen in dieser Richtung."
"Aha?"
"Ja. Und deshalb hätte ich da mal ein paar Fragen zum Sex."
Brandon verschluckte sich an seinem Wein. "Wollt Ihr das nicht lieber einfach...ähm...ausprobieren?"
Ich grinste. "Ein wenig vorbereitet wäre ich schon gerne..."
Und damit begann eine peinliche Dreiviertelstunde für Brandon, in der er über Gleitgel, Stellungen und Techniken ausgequetscht wurde.

Und ich überlegte währenddessen, ob James es mir wirklich noch heimzahlen wollte. irgendwie wünschte ich mir, er hätte es vergessen.

5 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Manchmal sind Sie eine echte Pestbeule.
Aber ich mag Sie.

October 29, 2006  
Blogger Dr. James Wilson said...

Du hast dir gewünscht, dass ich es vergessen würde? Tja ...

Übrigens klinge ich wirklich so? Ich höre mich an wie ein verliebtes Girlie! Ich denke ich muss das wieder ändern ...

October 29, 2006  
Blogger Dr. Gregory House said...

Wie klingst du?

October 29, 2006  
Blogger Dr. James Wilson said...

Säuselnd ...Flirting...

October 29, 2006  
Blogger Dr. Gregory House said...

Das ist ziemlich schnucklig...

October 29, 2006  

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