Thursday, October 05, 2006

Erholt

Ich habe mich wieder erholt und bin schon daheim.
Ich höre mir grade ein wenig Musik an.
Kennt noch jemand von Ihnen Holding back the years von Simply Red?
Einfach wunderbar:

Chase hat sich wohl auch von dem Schreck gestern erholt, denn er war fast normal mir gegenüber heute.
Gestern nach der Arbeit bin ich schnurstracks zu ihm gefahren - im Gepäck eine Arzttasche mit allen Utensilien für eine Urethro-Zystoskopie, abzüglich Gleit- und Schmerzmittel selbstverständlich.
Es war erst 15 Uhr, also war er noch nicht auf der Piste und öffnete mir unbedarft.
"Oh....Dr. House..."
"Halloooooo, Dr. Chase!", strahlte ich ihm entgegen. "Ich habe gehört, dass Sie schon so lange krank sind und wollte mal nachhören, wie es Ihnen geht."
Damit schob ich ihn mit meinem Stock beiseite und drängelte mich in seine Wohnung.
Auf dem Tisch lagen allerlei Magazine (auch ein paar nicht jugendfreie), eine leere Kaffeetasse, Bierflaschen und ein Stapel DVDs (ebenfalls auch ein paar nicht jugendfreie).
Ich besah mir alles und wandte mich mit verengten Augen an ihn. "Na, Ihnen scheint es ja hier ganz gut zu gehen..."
Missmutig erwiderte er meinen Blick. "Von wegen! Sie mit Ihrer eiskalten Hand haben mir eine üble Ureteritis beschert!"
"Soso", meinte ich und öffnete meinen Koffer. "Dann will ich doch mal sehen, was ich für Sie tun kann..."
Chase wich zurück und schaute mich voller Entsetzen an. "Das...das tun Sie doch nicht wirklich?!"
Ich nickte. "Oh doch...das tue ich!"
Nach einem Blick in die Tasche fügte ich hinzu: "Ups! Gleit- und Schmerzmittel vergessen. Aber schließlich sind Sie Arzt, Sie halten das aus. Und wenn ich mich recht entsinne", fügte ich mit einem nachdenklichen Blick hinzu, "kannten Sie diese Domina neulich ja anscheinend ganz gut. Vielleicht gefällt es Ihnen ja...."
"Sie sind ja krank!", keuchte Chase. "Das wagen Sie nicht!"
Ich hob eine Braue. "Cuddy meinte, wenn Ihnen jemand ein Röhrchen in den Schwanz schiebt, solle ich das selber tun. Und - hier bin ich!"
"NEIN!", brüllte er mir mit panischen Augen entgegen.
"Sie haben die Wahl, Chase...Entweder hören Sie auf, sich krank zu stellen und erscheinen morgen wieder bei der Arbeit, ooooder ich vergewissere mich, ob Sie auch wirklich nichts ernstes haben...."
"Okay, okay, überredet!", hob er die Hände. "Ich komme morgen. Und Sie verpissen sich jetzt hier!"
Ich lächelte ihn an und klappte die Tasche wieder zu. "Bin schon weg. Einen schönen Tag noch und bis morgen!"

Heute ist nichts Bedeutsames mehr passiert. Der Schreck steckt mir wohl doch noch ziemlich in den Knochen, denn auf dem Weg zurück in mein Büro wollten mir einmal kurz die Knie versagen.
Allerdings musste ich auch schon drüber lachen und bin gespannt, ob James Wort hält und mir heute Abend einige Guinness spendiert. Sicher bin ich mir nicht - als ich ging habe ich ihn mit Debbie von der Rezeption reden sehen...und ich hatte den Eindruck, dass sie schäkerten.

4 Comments:

Blogger Dr. James Wilson said...

Natürlich halte ich mein Wort. Wenn es dir recht ist, dann fahre ich gleich los.

October 05, 2006  
Anonymous Anonymous said...

Ja das Lied war sehr schön bzw. ist es immer noch.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend mit Wilson.

October 05, 2006  
Blogger Dr. Robert Chase said...

PANISCHE ANGST?!?

Also, das war ja wohl "ein wenig" übertrieben!!!

October 05, 2006  
Blogger Dr. Gregory House said...

Nein, Chase, war es nicht.
Stehen Sie doch einfach zu Ihren Gefühlen.

Danke, Adeline, den hatte ich.

October 06, 2006  

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