Monday, November 06, 2006

Die schlimmste Nacht meines Lebens

Benommen wachte ich auf und musste erst einmal orten, wo ich überhaupt war.
Alles war dunkel und ich fühlte mich fremd.
Irgendwann dämmerte es mir. Ah, Chase' Zimmer... daher der Geruch nach Erdbeerduschgel.
Mit schwirrendem Schädel stand ich auf. "Fehdammt", brummelte ich und merkte, dass es mit dem Sprechen nicht so klappte wie ich wollte.
Ich tastete nach meinem Stock und tapste ins Wohnzimmer.
Alles dunkel.
Alles leer.
"Hallooooo? James?", rief ich und legte lauschend den Kopf zur Seite.
Schweigen.
"Jaaaaaaaaaaaames?", rief ich etwas lauter.
Immer noch keine Antwort.
Ich ging in die anderen Zimmer und rief nach Foreman und Chase.
Niemand war da.
Waren Sie abgereist? Hatte James sie zum Flughafen begleitet?
Irgendwie hatte ich ein seltsames Gefühl.
Ich schüttelte den Kopf, um es zu verscheuchen, aber es kam nicht vom Tee.
Es war Angst.
"Spinn nicht rum...was soll schon sein?", sprach ich kurz mit mir selbst.
Aber es ging nicht weg. Es war ein Gefühl, als sei irgendetwas schlimmes passiert.
Ich ging zur Haustür und wollte hinausschauen, aber sie war abgeschlossen.
"Das ist jetzt nicht wahr!"
Ich humpelte zur Hintertür - auch zu.
Langsam wurde es unheimlich.Der nächste Versuch war ein Fenster - alles verrammelt.
"FUCK!" fluchte ich und wählte mit meinem Mobile James Nummer. Das Handy dudelte in unserem Zimmer. Ebenso erging es mir mit Foreman und Chase, also rief ich schlußendlich Cameron an. Vielleicht hatten sie ihr gesat, was los war.

Sie wußte gar nichts, war aber auch ziemlich in Sorge. Ich versuchte sie davon abzuhalten, umzukehren, aber das war wohl vergeblich.
Kopfschüttelnd setzte ich mich ins Wohnzimmer, starrte gegen die Wand und wartete. Das Gefühl nagte an mir und die Zeit schien im Schneckentempo zu vergehen.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Foreman stürzte herein.
"Ah...Foreman! Sagen Sie, was ist hier los und warum haben Sie mich eingesperrt?"
Er hörte mir gar nicht zu sondern grabschte sich ein Bündel und rannte wieder hinaus, ohne sich die Mühe zu machen, die Tür wieder zu schließen.
"Foremaaaaaaan?", rief ich ihm hinterher. "Hallo?"
So musste sich der Unsichtbare fühlen, dachte ich, schnappte mir angepißt meinen Mantel und humpelte hinaus. Ich wandte den Kopf und sah eine Bewegung und flackerndes Taschenlampenlicht in Richtung Wald. Waren denn alle wahnsinnig geworden?
Ich versuchte mir Foreman wieder in Erinnerung zu rufen. War da Blut an seiner Hand gewesen?
In meinem Magen bildete sich ein Klumpen und ich schloss mechanisch die Tür, um ihm dann hinterherzugehen.

Im Dunkeln nur mit einem Zigarrenanzünder als Lichtquelle bewaffnet und zu alem Überfluss durchs Unterholz humpelnd kam ich nur langsam voran, hörte aber nach einer Weile endlich aufgeregte Stimmen. War das Blaulicht? Der Klumpen im Magen wanderte ein Stück höher und wurde zu einer Faust, die mir das Herz zusammenpreßte.
"JAMES?", brüllte ich durch den Wald.
"House?" Das war Foremans Stimme.
"House!" Eindeutig Cameron. Cameron?
"Foreman! Wo sind Sie?" brüllte ich in die blaulichtflackernde Dunkelheit.
"Ich stehe hier und helfe Cameron!", brüllte es zurück.

Da vorne standen Cameron und Foreman. Alles wurde ab und an vom Blaulicht erhellt und Sanitäter machten sich an einem Notarztwagen zu schaffen.
"Scheiße, was ist hier los?" rief ich den beiden zu. "Wo ist James?" Suchend blickte ich mich im Wald um.
"Der liegt hier!", rief Foreman und deutete auf James, der blutend am Boden lag. Mir wurde eiskalt und sämtliches Blut schien mir zu gefrieren. Wie erstarrt blieb ich stehen. "Oh mein Gott!"
Cameron stammelte sich irgendwas von Allenby zurecht und ich humpelte so schnell ich konnte auf James zu. "James?", blieb ich vor ihm stehen.
"Gott, ohne Ihren Anruf...", begann Cameron.
"Jim?", fragte ich wieder ohne zuzuhören.
Wo kam das ganze Blut her? Und warum hörte ermich nicht. ich schaute verwirrt von Foreman zu Cameron und wieder zurück. "Was ist hier los?"
"Das war Allenby...", äußerte Foreman sich endlich und ich blickte zu ihm auf.
"Der liegt übrigens da hinten, nachdem Wilson ihn betäubt und ich ihn verpügelt hab...", fuhr er fort.
"Tot?"
"Nein..."
"Noch nicht...", stieß ich zwischen den Zähnen hervor und setzte mich neben James.
Foreman wollte derweil seine Aussage machen und dann "zum Hasen fahren", was auch immer er damit meinte.
"Jimmy....", flüsterte ich und nahm James Hand.
Es kam keinerlei Reaktion von ihm und ich zwang mich, ganz ruhig zu bleiben. Ohne Panik konnte ich ihm vielleicht helfen. Wer weiß, was die Sanitäter drauf hatten.
"Wie hoch ist der Blutverlust?", fragte ich Cameron und Foreman, die sich grade umarmten.
"Chase gehts noch gut. Der Blutverlust bei Wilson war hoch", entgegnete Foreman.
Ich fühlte Jims Puls. "Schwach, aber stabil..." Gott sei Dank!
"Dafür haben ja auch wir gesorgt!", meinte Foreman - ein Indiz für unfähige Sanitäter. Klar, dass mein Team ihnen da zur Hand gehen musste. Ich war so froh, dass sie alle da waren.
Plötzlich wurde ich von besagten Sanitätern weggeschubst und konnte mich grade so fangen, während sie James in den Krankenwagen verluden.
Foreman verabschiedete sich in Richtung Polizei und ich rief den Sanitätern entgegen "Finger weg! Ich komme mit!"
"Sie können nicht mitfahren", näselte ein pickliger Jüngling und wollte mich wegdrängen.
"Was heißt hier ich kann NICHT MIFAHREN?", brüllte ich ihn aufgebracht an. "ICH FAHRE MIT!!!"
Der Notarzt kam hinzu und wollte mich wegschieben, aber ich verpasste ihn einem Hieb mit meinem Stock gegen sein Schienbein und kletterte in den Wagen.
"Und wie ich mitfahre!" An Cameron gewandt rief ic noch, sie solle im Haus warten, als die Türen sich schlossen und warf ihr durch die Scheibe noch einen dankbaren Blick zu.

2 Comments:

Blogger Dr. James Wilson said...

Oh Mann ...

Wie schrecklich das für dich gewesen sein muss - ...

Ich liebe Dich!

November 06, 2006  
Blogger Dr. Gregory House said...

Ich liebe dich und will dich niemals verlieren!

November 06, 2006  

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