Thursday, November 02, 2006

Erholung und Psychospielchen

James hat ja schon mitgeteilt, was gestern passiert ist...
Oh mein Gott, ich fühlte mich so schrecklich!
James hatte meinen Stock weggenommen und war rausgestürzt - weshalb, haben Sie ja sicher schon gelesen.
Ich habe mich in der Zwischenzeit auf dem Sofa zusammengerollt und Albträume gehabt.

James hat sich wirklich rührend um mich gekümmert und gestern Abend erfuhren wir noch von Foreman, dass es Chase wohl auch überhaupt nicht gut ging. Was auch immer ihm noch widerfahren war (denn ich kann kaum glauben, dass nur mein Erlebnis bei ihm dieses Trauma verursacht hat - ihm ist ja selber nichts geschehen), es hat verursacht, dass er sich für einige Stunden heulend auf sein Bett warf und Where the wild roses grow hörte. Foreman hat sich noch um ihn gekümmert - die beiden sind heute auch freigestellt und Cameron ist ganz alleine mit den beiden...Schwachköpfen.

Ich gebe es ungern zu, aber ich habe ziemlich viel rumgeweint und war auch ziemlich in mich gekehrt. Wahrscheinlich habe ich James' Geduld auf eine harte Probe gestellt und irgendwann blaffte er mich an, ich solle endlich wütend werden und mich nicht mehr hinter meinen Tränen verstecken.
"Wo ist der alte Gregory? Wo ist dein Sarkasmus? Na los, werd endlich wütend auf ihn!"
Ich war ziemlich geschockt und starrte ihn erstmal nur an. "Ich BIN wütend!"
James hob die Hände. "Ach ja? Dann REDE doch! Erzähl, was dir passiert ist!"
"Das hab ich doch!"
"Du hast dich total in dir eingeigelt! Er hat dich GEKÜSST! Er hat dich ANGEFASST!"
Ich trat einen Schritt zurück. "Hör auf damit. Ich will nicht daran denken...."
"Er hatte seine Hand in deiner Hose!"
"HÖR AUF!"
"Einen Teufel werd ich! Komm raus, Dr.House, ich weiss, du bist da! Bist du endlich sauer?"
"Natürlich bin ich sauer!"
Er ließ nicht locker, aber ich wollte nicht darüber reden geschweige denn daran denken. Also schnappte ich mir meine Jacke und humpelte nach draußen.
James kam hinter mir her.
"Jaaaaaa...im Weglaufen bist du ganz groß...Das funktioniert jetzt aber nicht."
Ich antwortete nicht und beschleunigte meinen Schritt, aber er hielt natürlich mit.
"Du kannst nicht vor allem weglaufen, Greg!"
Ich ging um die Ecke und versteckte mich in einer Seitenstraße, aber er sah mich natürlich, kam auf mich zu und preßte mich gegen die Wand.
"Gregory! Ich liebe dich! Vergiß ihn einfach!", äffte er mit verstellter Stimme Allenby nach.
ich versuchte, ihn von mir zu stoßen.
"Na los! Schubs ihn weg!", rief James und legte seine Hand in meinen Schritt.
"HÖR AUF DAMIT!", brüllte ich ihn an.
"Du stellst dich dem jetzt!"
Ich kickte meinen Stock gegen sein Knie und er ließ kurz von mir ab nur um mich dann noch fester an die Wand zu drücken und zu bedrängen. Mein Kopf pochte, mein Herz raste und Punkte tanzten in meinem Blickfeld. In meiner Panik (ich fühlte mich wieder we in meinem Büro mit Allenby) und Hilflosigkeit drückte ich ihm meinen Stock in den Magen und machte die Mücke.
Im Augenwinkel sah ich noch, wie Jim zusammenknickte und im Vorgarten des Hauses landete, an dem wir standen. Vollkommen verstört humpelte ich so schnell ich konnte nach Hause und konnte nicht nachdenken, sonst hätte ich James von der kalten Erde hochgeholfen.

Vor der Haustür angelangt musste ich feststellen, dass James den Hausschlüssel hatte und setzte mich auf die Treppe. Wütend starrte ich die Stufen an und stampfte mit dem Stock auf. Schließlich sah ich auf und sah James die Straße entlangkommen. Er stand vor mir und wir starrten uns an.
"Schließt du bitte auf? Mir wird kalt", bat ich schließlich.
Wortlos schloss er auf und lief schnurstracks ins Schlafzimmer. Ich ließ mich aufs Sofa fallen und goß mir einen weiteren Kaffee ein. James murmelte etwas wie "Idiot!" und ich rief rüber "Ja...bin ich!" Was trieb er da bloß?
Irgendwann trat er ins Wohnzimmer - eine gepackte Tasche in der Hand.
Ich starrte zu ihm rüber. "Was hast du vor?"
Er zuckte die Achseln. "Wonach sieht es denn aus?"
"Nach einer idiotischen Handlung!"
Er sah zu Boden. "Ich habe alles kaputt gemacht..."
"Du hast nichts kaputt gemacht..."
Mir wurde kalt, als mir klar wurde, was er vorhatte.
Ich hängte mich an ihn, krallte meine Finger in sein Hemd und schüttelte unentwegt den Kopf.
"Neinneinneinneinnein...Du gehst nicht....du wirst mich nicht verlassen!"

(Ich muss Schluss machen - Chase ist vorbeigekommen. Ich schreibe spätestens morgen weiter und kann Sie schonmal beruhigen. Es ist alles in Ordnung bei uns.)

7 Comments:

Blogger Dr. James Wilson said...

Du hast den kommentar gelöscht ...

November 03, 2006  
Blogger Dr. James Wilson said...

Ich bin übrigens froh, dass alles wieder in Ordnung ist.

November 03, 2006  
Blogger Dr. Gregory House said...

Dieses Werbeding hätte ich ja wohl kaum stehen lassen sollen...
Ich bin auch froh.

Und ich hätte dir gestern wirklich teilweise den Hals umdrehen können... ;-)

November 03, 2006  
Blogger Dr. James Wilson said...

Oh - na dann sind wir ja schon zwei.

Ist gut jetzt?

Ich glaub ich leg mich nochmal aufs Ohr! Ich sag nur Seidenraupe!!! Vielleicht sollte ich Foremans Rat beherzigen ... das nächste Mal schalfe ich in lange Unterhosen!

November 03, 2006  
Blogger Dr. Gregory House said...

Bist du noch böse?
Es ist doch bloß verständlich, wenn ich gestern und vorgestern etwas durch den Wind war.
Oder denkst du, jetzt geht es mir schon wieder bombig?

November 03, 2006  
Blogger Dr. James Wilson said...

Ich bin zwar manches Mal ein Trottel, Gregory, aber dennoch kein Volltrottel. Natürlich weiß ich, dass es dir noch nicht bombig geht.

Böse bin ich nicht - nur etwas müde und verstimmt, aber das hat auch nichts mit dir zu tun.

November 03, 2006  
Blogger Dr. Gregory House said...

Zicke...

November 03, 2006  

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